Was ist ein Portkatheter?

Viele Patienten benötigen über einen längeren Zeitraum Infusionen. Die zumeist stark beanspruchten Venen werden hierbei auf das äußerste gereizt. Schmerzhafte Venenentzündungen und oft nicht mehr nutzbare Gefäße sind häufig die Folge. Seit den 80er Jahren hat die Medizin zur Schonung der empfindlichen Venen Technologien zur Verfügung, die im Interesse des Patienten einen wiederholten Zugang u.a. zur Vene auf sanfte Weise ermöglicht. Die oft stark aggressiven Therapien können so einfacher verabreicht werden.

In der modernen Medizin sind Portsysteme nicht mehr wegzudenken.

foto-portkatheterEin Portkatheter ist ein dauerhaftes Kathetersystem, welches meistens, aber nicht immer, einen Zugang zum venösen oder arteriellen System erlaubt. Portkatheter werden vollständig subkutan (ins Unterhautfettgewebe) versenkt. Das im Unterhautfettgewebe implantierte Gehäuse ist mit einer stabilen und nadelresistenten Silikonmembran versehen. Das Gehäuse lässt sich von außen meistens gut ertasten und die Membran mit einer Spezialnadel anstechen.

Beim venösen System liegt der Vorteil eines Portkatheters darin, dass die Punktionsstelle entfernt vom eigentlichen direkten Zugang zur Vene liegt. Eine wiederholte Strapazierung durch ausbleibende Manipulation der Vene wird vermieden. Punktionsbegleitende Entzündungen werden daher bei sachgerechter Handhabung weitestgehend reduziert. Häufige Punktionen unterschiedlicher Venen und Fehler bei der Infundierung (z.B. Parainfusion) werden somit vermieden.

1. Hauptindikationen zur Anlage eines venösen Portkatheters sind:
• systemische Chemotherapie
• TPN (parenterale Ernährungstherapie) über längere Zeiträume
• Notwendigkeit wiederholter intravenöser Applikation von Arzneimitteln
• Blutentnahme
• Bluttransfusionen

2. Arterielle-Systeme sind zur regionalen Chemotherapie z.B. von Lebermetastasen und bösartigen Neoplasien im Bereich des Schädels indiziert und entsprechen im technischen Aufbau weitgehend den venösen Systemen.

3. Intrathekal-Systeme „innerhalb der Dura mater“ z. B. zur Schmerztherapie geeignet

4. Peritonealkatheter werden zur Aszitespunktion oder auch zur Verabreichung von Zytostatikern bei Peritonealkarzinosen verwendet. Auch zur Aszitespunktion werden diese Systeme gerne gelegt.